Donnerstag, 30. Oktober 2014

Chili con Carne Teil I

Ich habe gestern mit meinem Freund Chili gekocht. Wir wollten endlich seine Behauptung experimentell überprüfen, dass es für die Schärfe einen Unterschied macht, wann man Chilis beim Kochen hinzufügt (egal, ob frisch oder getrocknet).


Seiner Meinung nach sollte man Chilis zuerst in Öl anbraten, damit die Schärfe vom Öl - und in weiterer Folge vom ganzen Gericht, gut aufgenommen wird und sich angenehm verteilt. Erst später hinzugefügte Chilis entfalten beim Essen ihre Schärfe unmittelbarer, man schmeckt also die Schärfe gleich, die den Geschmack der anderen Zutaten überdeckt. Wenn man sie erst im Öl anbrät, entfaltet sich die Schärfe erst nach einigen Sekunden und man hat noch Zeit den Geschmack des Essens wahrzunehmen, bevor es im Mund anfängt zu brennen. So seine Theorie, mit der er mir seit einem Jahr auf die Nerven geht in den Ohren liegt.

Wir starten also unser Experiment. Mit akribischer Genauigkeit teilen wir alle Zutaten aufs Gramm genau in die Hälfte und beginnen in zwei Töpfen neben einander die Chilis zu kochen.


In einem Topf werden frische Chilis als erstes ins Öl gegeben und bei mittlerer Hitze 3 Minuten gebraten, bevor alle anderen Zutaten nach einander in den Topf wandern.
Im anderen Topf kommen die Chilis erst nach dem Faschierten, Zwiebeln, Tomatenmark, Knoblauch und Rotwein gemeinsam mit klein geschnittenen roten Paprikawürfeln und geschälten Tomaten in den Topf. Danach blablabla…. blablabla… Chili ist fertig.

Bei ersten Abschmecken ahnen wir schon, dass unser Experiment wohl in die Hose gegangen ist. Beide Chilis sind nicht besonders scharf. Trotzdem wollen wir sie im Blindtest gegen einander antreten lassen. Wir befüllen je zwei gleiche Schüsseln mit jedem Chili und beschriften auf der Unterseite, um welches es sich handelt. Danach schieben wir wie Hütchenspieler die Schüsseln am Tisch herum, bis keiner mehr weiß was wo drinnen ist.


Ich komme zu der Erkenntnis, dass eines der Chilis schärfer ist als das andere, will mich aber nicht festlegen, um welches es sich dabei handelt. Mein Freud schmeckt ebenso einen Unterschied in der Schärfe und behauptet, dass das mildere jenes ist, bei dem die Chilis als erstes in Öl gekommen sind.

Wir heben also beide unsere Schüsseln, um die Markierung auf der Unterseite anzusehen und dürfen beruhigt feststellen, dass wir beide das gleiche Chili als das (um Nuancen) schärfere identifiziert haben. Nur war es das mit dem in Öl angebratenen Chilis.

Wir werden das Chili-Experiment wiederholen, dann soll es aber wirklich feurig werden.

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