Donnerstag, 23. Oktober 2014

Was haben Semmelbrösel auf meinen Faschierten Laibchen zu suchen?

Meine Mutter sagt von sich selbst, sie macht die besten Faschierten Laibchen. Und sie hat die Angewohnheit sie in Semmelbröseln zu wälzen.



Ich dachte die längste Zeit meines Lebens, das sei ganz normal.
...Ich dachte allerdings auch lange, dass es normal wäre Schnitzel und Fleischlaibchen im Rohr zu backen (was beides funktioniert und bei großen Mengen wirklich Sinn macht - danke Oma!).

Meine Theorie, warum meine Mutter Faschierte Laibchen in Semmelbröseln wälzt, war, dass sie dann knuspriger werden und weniger Saft verlieren. Da lag ich aber daneben. Auf mein Nachfragen bekam ich zu hören, dass sie es gar nicht so genau hinterfragen würde, das habe sie von ihrer Mutter so gelernt. Das Argument, dass die Laibchen durch die Brösel besser zusammenhalten würden, kam erst danach.

Ich starte also mein Experiment!

Ich bereite die Masse für die Laibchen nach einem herkömmlichen Rezept zu. Gemischtes Faschiertes, eingeweichtes Toastbrot (ich habe keine alten Semmeln), Eier, Majoran, Petersilie, Salz, Pfeffer und etwas Thymian. Die Hälfte der Laibchen wälze ich in Semmelbröseln.





Ich brate die unterschiedlichen Laibchen in zwei separaten Pfannen heraus. Und schiebe je zwei Laibchen mit und ohne Brösel ins Rohr.

Laibchen ohne Brösel

Laibchen mit Brösel


Das Braten im Rohr erscheint mit etwas unsinnig, da sich der Energieaufwand für 4 Laibchen nicht lohnt. Der Bratvorgang dauert auch an die 20 Minuten länger.

Laibchen aus dem Backrohr

Fazit:

Egal ob mit oder ohne Brösel, die Laibchen halten gut zusammen. Beide sind gleich saftig, nur die mit Bröseln sind außen knuspriger. Ob man das mag, ist Geschmacksache.

Bei den Laibchen im Rohr beobachte ich, dass die mit den Bröseln weniger Saft verlieren, was sich allerdings nur beim Putzen der Auflaufform, nicht aber beim Essen bemerkbar macht. Ein Vorteil gegenüber der Pfanne, man braucht kein zusätzliches Fett und die Laibchen werden genauso schön braun. Am Teller können wir die aus der Pfanne von denen aus dem Rohr nur mit Mühe unterscheiden.

Bei größeren Mengen (wenn man mehr Laibchen braten will, als auf einmal in die Pfanne gehen) würde ich die Rohr-Methode empfehlen, da man sich dabei um nichts kümmern muss. Reinschieben, nach der Hälfte der Bratzeit einmal wenden, fertig. Und man spritzt sich auch nicht den ganzen Herd mit Fett voll.

Nebenbei:

Ich habe in manche Laibchen auf einer Seite in die Mitte eine Kuhle gedrückt, weil es heißt, dass sie dann eher flach bleiben beim Braten und nicht so rund aufgehen. Das ist zwar eher ein Thema, wenn man Burger braten will, ausprobieren wollte ich es trotzdem. Hat aber gar keinen Unterschied gebracht, auch ohne Kuhle sind sie in der Mitte nicht aufgegangen.



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